Nora Mona Bach „Erlo­­schene Täler“ – groß­­for­­ma­tige Kohle­­zeich­­nun­­gen

Sa, 22. Oktober 2016 um 17:00 Uhr
22.Oktober - 11.Dezember 2016
Dienstag-Sonntag 11.00-17.00 Uhr

In der Orangerie der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau
Puschkinallee 100, 06846 Dessau
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Der Anhal­ti­sche Kunst­ver­ein Dessau zeigt, nach der Kunst­stif­tung des Landes Sach­sen-Anhalt und den Kunst­samm­lun­gen Chem­nitz – Museum Gunzen­hau­ser, die Burgab­sol­ven­tin Nora Mona Bach.

Sie studierte an der Burg Giebi­chen­stein Kunst­hoch­schule Halle Grafik bei Prof. Thomas Rug.

In ihren sehr groß­for­ma­ti­gen Kohle­zeich­nun­gen entste­hen durch das Auftra­gen von Kohlen­staub mysti­sche Land­schaf­ten oder idyl­li­sche Naturs­ze­nen, gleich­zei­tig deuten frag­men­ta­ri­sche Spuren auf vergan­gene Ereig­nisse. Im Dickicht der Gewächse, Farne und Bäumen, akzen­tu­iert durch ein flir­ren­des Spiel von Licht und Schat­ten, wird mensch­li­ches Eindrin­gen sicht­bar. Kohle ist dabei nicht nur Mittel zur Darstel­lung. Nora Mona Bach verweist auf ihren pflanz­li­chen Ursprung. Es ist sehr erstaun­lich, wie sie mit der Kohle­zeich­nung umgeht, zwischen Gegen­ständ­lich­keit und Abstrak­tion schwankt und dabei Tiefen erzeugt, sodass man regel­recht in ster­bende Bildern einzu­t­au­chen scheint. Hinzu kommt, dass es ihr dabei gelingt, auch mit riesi­gen Forma­ten fertig zu werden. Ausschnitt­haft gibt die Künst­le­rin dabei Einblick in eine schein­bar unbe­rührte ster­bende Natur.

Nora Mona Bach: 'Sind die Täler erlo­schen, liegt ein zartes Gift in der Luft. Aus dem wieder­keh­ren­den Auf- und Abtra­gen von Kohlen­staub und Erin­ne­rungs­lü­cken erwach­sen groß­for­ma­tige Zeich­nun­gen. Naturs­ze­ne­rien, Garten­stü­cke, Unland, Moor­land­schaft, Unter­holz, Ufer, beiläu­fi­ges Dickicht und glim­mende Gewäs­ser. Es ist ahnbar, dass das Verspre­chen ihrer Idylle nicht halt­bar ist. Kein Ort ist unbe­fleckt – jeder stil­ler Zeuge. Es sind Orte, deren Geschichte durch Über­wuchs unkennt­lich gemacht wird. Während Zeit unauf­hör­lich voran­schrei­tet, bleibt der Ort karto­gra­phiert. Die Zeit arbei­tet an einem Ort – sie über­schreibt, flutet ihn mit Ereig­nis­sen, deren Spuren wir letzt­end­lich nur als lauernde Ahnung und Atmo­sphäre erfas­sen. Nehmen wir also wahr, dass die Virgi­ni­tät eines Ortes eine Illu­sion ist, verdich­tet sich die Zeit an einem Platz. Der Ort ist das Papier, die Zeit ist Zeich­nung und Text. […]'